Einer der größten Wünsche von Menschen ist es, einen Partner fürs Leben zu finden.
Wir wenden sehr viel Zeit, Geld und Mühe auf, um potentielle „Kandidaten“ kennenzulernen, sie zu treffen
und Wellenlängen zu finden.
Wir verlieben uns, schmieden gemeinsame Pläne, bauen uns ein Leben miteinander auf.
Die Partnerschaft unterliegt dabei dem ständigen Wandel des Einzelnen, sowie Einflüssen von Außen.
Warum scheitern aber viele Menschen letztlich in ihren Beziehungen zueinander ?
1. Die „Es ist alles so schön“ – Phase
Der spannendste Teil, wenn es um das Entdecken und Erleben eines uns noch Unbekannten geht.
Aufregende erste Momente beim Aufeinandertreffen, nächtelange Telefonate und Dates, endlose schwärmerische Chats.
Die Verliebtheit schenkt uns rosarote Brillen, durch die alles gütig wahrgenommen wird:
scheinbar hat unser Gegenüber keinerlei Fehler !
Und wir sind so unglaublich kreativ, wenn es darum geht, den neuen Partner zu beeindrucken.
Mit dem Auto für einen Tag ans Meer,
die Organisation von eigentlich ausverkauften Konzertkarten,
romantische Picknicks im Grünen – wir machen es möglich.
Wir wollen unbedingt, dass dieser eine Mensch von uns begeistert ist.
Es gibt noch keinerlei Erwartungen an den anderen, nur Neugier und Abenteuer.
Wir zeigen uns von unserer besten, makellosen Seite.
Bis in die Nacht trinken wir zusammen Rotwein, reden über Gott und die Welt.
Was uns im Leben wichtig ist.
Zeit spielt keine Rolle mehr.
Wir wachen neben dem anderen auf und beobachten,
wie das Gesicht noch friedlich schläft und vergucken uns in jedes kleinste Detail.
Jede Haarsträhne, die dem anderen ins Gesicht fällt, lässt uns schmachten.
Es ist alles so schön
Ein Traum, aus dem man nicht mehr aufwachen mag.
Und dennoch öffnest du irgendwann deine Augen und …
2. Der erste „Realitätscheck“
Der Spannungsbogen nimmt ab.
Die ersten Monate der Beziehung sind vorbei und neben Wolke 7 gibt es doch auch ab und an Alltagswolken.
Wir stellen fest, dass der andere weiterhin seinen Hobbies nachgehen mag und fühlen uns manchmal hinten angestellt.
Die Individualität des Einzelnen tritt wieder vermehrt in den Vordergrund.
Socken werden nicht aufgeräumt, es kracht im ersten gemeinsamen Urlaub.
Gewohnheit hält Einzug in die Liebe.
Stress im Job und Alltagssorgen schlagen aufs Gemüt, man reagiert gereizt oder ist mal genervt.
Die Maske fällt
Und das ist enorm wichtig: wir bauen hier das Fundament unserer Beziehung.
Unternehmungen, gemeinschaftliche Erlebnisse und das Pflegen gemeinsamer Freundschaften
festigen uns und den Glauben an die Partnerschaft.
Hand in Hand gehen wir über in die
3. Phase des tatsächlichen Liebens
Ausgeträumt. Der Zauber des Anfangs ist einer Sicherheit gewichen.
Die Liebe steht auf einer Vertrauensbasis und wir fühlen uns wohl mit dem anderen.
Wir planen die nächsten Schritte:
eine gemeinsame Wohnung suchen,
Familienplanung,
Haus bauen,
Hochzeit,
Weltreise.
Gemeinsame Freizeitaktivitäten und Interessen schaffen weiter Nähe.
Und die Verbindlichkeit wächst mit gemeinsamen Zielen.
Wir gleichen uns an
Ab und an hinterlässt Routine einen faden Beigeschmack unserer sonst gut funktionierenden Partnerschaft.
Von Zeit zu Zeit brauchen wir jedoch einen Rückzugsort, an dem jeder mal für sich sein darf.
Beim Alleinsein kommt die Lust am Zusammensein wieder und zeigt, was wirklich zählt.
4. Familienzuwachs
Egal, ob wir uns nun zuerst für einen Hund oder gar für ein kleines Menschlein entscheiden:
Es verändert sich einfach alles.
Der Fokus der Zweisamkeit wird umgelenkt und es gibt neue Herausforderungen.
Im Falle des gemeinsamen Nachwuchses erleben wir den Partner das erste Mal als Mutter oder Vater,
nicht alleinig als Partner.
Ein ungemein schönes und stolzes Gefühl, diese ungefilterte, reine Liebe miteinander gegenüber des eigenen Kindes zu spüren.
Wir sind nun eine eigene kleine Zelle
Wir tragen zukünftig Verantwortung für dieses kleine Wesen, was uns im Laufe seiner Kindheit immer wieder auf die Probe stellen wird.
Diese vielen, neuen und nie vorher da gewesenen Gefühle sind überwältigend.
Das erste Wort, das kindliche Lächeln und die unbeholfenen ersten Schrittchen brennen sich in unsere Elternherzen.
Wir fühlen uns unverwundbar.
5. Der 2. „Realitätscheck“
Die sich fortwährend drehende Mühle aus dreckiger Kinderwäsche waschen, Haushalt führen, arbeiten gehen und die Beziehung liebevoll gestalten, fordert uns viel ab.
Wir schlafen wenig und das Kind macht sich auch noch im Elternbett breit, sodass wenig Platz für Intimität bleibt.
Alles fühlt sich vereinnahmt an
Wir können dem eigenen Bedürfnis nach Ruhe gefühlt zu wenig nachgehen, haben immer eine Baustelle.
Wir halten dem Partner dennoch den Rücken frei, damit das Konstrukt „heile Familie“ klappen kann.
Zum tausendsten Mal gehen wir auf ein und denselben Spielplatz, reden mit befreundeten Muttis nur noch über Kinderkrankheiten, statt über Sex.
Anstelle von Spontanität ist Vorbereitung gerückt: wir haben einfach immer ein Milchbrötchen in der Tasche – für alle Fälle!
Ein emotionaler und körperlicher Kraftakt, der oft auch unzufrieden macht.
Wir fragen uns innerlich, ob es anderen auch so geht.
Schließlich sieht bei anderen Eltern alles so harmonisch aus …
6. Was bleibt
An dieser Stelle ist gemeint, ob wir bleiben – auch dann, wenn die Partnerschaft sich wieder und wieder
an das unbeständige Leben anpassen muss.
Dann wenn es wichtig ist, schwierige Phasen zusammen aushalten zu können und darüber hinaus in Kontakt mit den Gefühlen und Gedanken des Gegenübers zu bleiben.
Verdammt schwer
Oftmals sind es schleichende Prozesse, durch welche sich Beziehungen verändern.
Leise Abschiede.
Wir alle wollen Beziehungen
Aber wollen wir auch beide stetig an der Beziehung arbeiten ?
Miteinander Reden, weinen und streiten ?
Verarbeiten, vertrauen und durchstehen ?
Verändern, wachsen und vergeben ?
Mutig weitergehen, auch wenn es weh tut ?
Partner sein und bleiben ?
Was wirklich bleibt
Sind die vielen Veränderungen in unseren Partnerschaften.
Die gemeinsamen Fragen, auf die es nicht immer passende und für den Einzelnen stimmige Antworten gibt.
Weil es Kompromisse braucht,
eigenen Raum zur Individualität,
romantische Zweisamkeit im Idealfall.
Es ist hohe Kunst, wenn Menschen im Alter auf ihr Leben zurückblicken und 50+ Jahre in Partnerschaft gelebt haben.
Denn nach erster Verliebtheit haben sie sich immer wieder neu für den anderen entschieden,
Verantwortung übernommen und Loyalität bewiesen.
Hinfallen.
Aufstehen.
Dranbleiben.
Weitermachen.
Um der Liebe willen.
Dem Willen, ein guter Partner zu sein und auch zu bleiben.
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Schöne Gedanken ?
Ja, Liebe ist Arbeit, Arbeit, Arbeit!
Hallo Thomas, ich danke Dir für deine tollen Worte und Ja: Liebe bedeutet immer auch, an sich zu arbeiten und füreinander. Hab einen wunderbaren Tag. Liebe Grüße, Jane