Im Herzen einer Mutter

Gefühle, die ich noch nicht kannte.

Mutter sein.
Ich habe mich versucht, darauf vorzubereiten.
Den wachsenden Bauch habe ich geliebt.
All deine Bewegungen freudig begrüßt und nie geschimpft, als du mich getreten hast.

Die Schwangerschaft über habe ich Tagebuch geschrieben,
welches all meine Gedanken dazu festhält.

Unbändige Neugier, unfassbare Zuneigung und demütiger Respekt vor dieser neuen Aufgabe.
Meiner Aufgabe, dir eine gute Mutter zu sein.

Als du in diesem heißen Sommer 2013 dann in meinen Armen lagst
und ich dich ansah, wusste ich:

Noch nie habe ich so bedingungslos geliebt

All deine Gesten habe ich aufgesogen.
Den zarten Flaum auf deinem kleinen Körper gestreichelt.

Deine winzigen Finger wieder und wieder berührt,
deine klitzekleinen Füße geküsst.

Selig hab ich dich stundenlang einfach angesehen.
Ich habe gespürt – neben dir war auch mein Mutterherz geboren.

In deinem neuen Zuhause – der Welt außerhalb meines Bauches –
musstest du dich erst einmal zurechtfinden.
Schlaflose Nächte, elterliche Sorgen und Stillprobleme inklusive.

Jeden Tag habe ich dich an meiner Brust getragen und wir sind stundenlang mit Juni (deinem „Hundebruder“) am Bach entlang,
über die Felder und Wiesen spaziert.
In den Himmel habe ich geschaut und die reinste Form von Glück gefühlt.
Meinen Stolz zeigte ich in meinem Lächeln, welches ich in die Welt hinaus trug.

Im Herzen einer Mutter

gibt es soviel Platz für Freude, Ängste und Zuversicht.
Nichts hat sich jemals verbindlicher angefühlt.

Du bist nicht nur mein Blut – du bist mein Herz und meine Seele.
Diese Emotionen leben zu können, habe ich dir zu verdanken.

Mein kleines Löwenkind,
zusammen haben wir in diesem Sommer deine 4. Geburtstagskerze ausgepustet.

Wenn du mich heute fest umarmst und mir sagst, dass du mich bis zum Mond und zurück lieb hast,
kann ich kaum beschreiben, was ich fühle.
Da ist soviel tiefe Dankbarkeit, Demut und Freude.

Ich bin eine gute Mutter

weil ich weiß, was meine Aufgabe ist.

Das du weißt, wo du hingehörst,
dich immer respektiert fühlst,
dich mir anvertrauen kannst.

Wir werden durch schwere Zeiten gehen,
streiten und verzeihen.

Wir werden gemeinsam lachen und Quatsch machen,
weinen und diskutieren.

Wir werden einander festhalten,
weil wir unsere kleinste Zelle sind.

Deine Kindheit soll voller Wärme und sicherer Grenzen sein.
Du sollst Kind sein dürfen und dadurch als Erwachsener immer feste Wurzeln spüren,
so wie es in einem wunderschönen Gedicht von Sonja Drechsel-Walther beschrieben ist:

Die Kraft der Kindheit

Das Glück der Kindheit
noch einmal fangen,
dort, wo der Wind
die Wiese durchkämmt.
Dort, wo die Füße
auf sandigem Boden,
uns schneller tragen
und ungehemmt.
Wo unsere Hände
fester sich fassen,
beim Sprung über einen
schmutzigen Bach.
Wo unsere Herzen
nichts wirklich hassen.
Wo Kräfte wuchsen
für das Danach.

 

8

  • Antworten Thomas 18. November 2017 um 0:08

    Du bist eine tolle Mutter! Da bin ich ganz sicher. Wem solche Worte in die Feder fließen, der muss bedingungslos lieben.

    • Antworten Jane 20. November 2017 um 14:01

      Lieber Thomas, wie schön. Ich danke dir für diese rührenden Worte. Sie bedeuten viel und machen mich sehr dankbar – als Mutter und Mensch. Liebste Grüße, Jane.

  • Antworten Luisa 3. Januar 2018 um 18:42

    Wundervoll geschrieben ? als Mama hätte ich diese Gefühle nicht besser beschreiben können. ?
    Du hast ja wunderschöne Texte hier auf deinem Blog verfasst. Sie berühren mich sehr!

    Liebe Grüße
    Luisa von kirscheplus2

    • Antworten Jane 4. Januar 2018 um 10:35

      Liebe Luisa, es berührt mich, dass du als Mutter diese Gefühle so sehr nachspüren kannst. Es ist einfach das Wundervollste, was es zu Erleben gilt. Einem anderen ein Leben schenken. Danke für deine Worte und ich hofffe, dass du dich in noch mehr Zeilen wiederfinden wirst. Toll, dass du dir die Zeit genommen hast, diese Zeilen des Feedbacks zu schreiben. Liebste Grüße, Jane

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