Unzufriedene Gesichter

 

Ich schau zu oft in sie hinein: viele unzufriedene Gesichter.

Überall auf den Straßen, beim Einkaufen, auf den Spielplätzen – gar dort, wo man es nicht erwarten würde.

Ich möchte einkaufen. Alle um mich herum strömen hastig ins Geschäft. Sie holen sich den Einkaufswagen, trotten teils lustlos, teils genervt hinter ihm her und packen Lebensmittel nach ihrer langen Einkaufsliste in den Wagen. Kinder lärmen, natürlich wollen alle nochmal auf das Flugzeug am Eingang der Kaufhalle, wo die Eltern widerwillig einen Euro reinschieben, damit es anfängt sich hin-und her zu bewegen. Das Kinderlächeln zaubert zumindest einigen Müttern und Vätern ein Lächeln aufs Gesicht.

Verstimmte Mienen überall

Wir bewegen uns in einer Zeit, in welcher alles schneller voran getrieben wird. Dies übertragen wir sogar auf das Schieben des Einkaufswagens. Möglichst effektiv und zeitsparend stecken wir alles in unsere Körbe.

Die Herzen werden dadurch nicht voller

Verstimmtheit macht sich breit, weil wir oftmals nicht mehr hinterherkommen. Wer viel und lange arbeitet, hat beispielsweise nicht mehr viel Freizeit, um den notwendigen Ausgleich zu schaffen. Wer ein oder mehr Kinder hat weiß, dass dies nicht ausschließlich mehr Freude und ungezwungenes Beieinandersein bereitet. Es heißt auch, dass die oftmals notwendige Teilzeitstelle bis Nachmittags die zweite Schicht durch die Beschäftigung mit den Kindern ergänzt.

Das Frustrationslevel steigt

Dies geschieht nicht nur dadurch, dass wir viel um die Ohren haben und das Leben jede Minute einfach unbeeindruckt weiterläuft. Es passiert, weil wir uns alle kaum noch außerhalb der Hamsterräder und gesellschaftlichen Minenfelder bewegen (dürfen). Gewisse Dinge müssen eben einfach erledigt werden.

Was du heute kannst besorgen, dass verschiebe nicht auf morgen.

Unzufrieden sein folgt

Alle wollen wir nicht ineffizient sein und es wird auch nur sehr schwer gesellschaftlich akzeptiert, wenn man sich außerhalb der Mühlen im Takt seines eigenen Lebens bewegt.
Was es mit uns macht ? Wir sind mürrisch, niedergedrückt, gestresst, dauergenervt.
Nach Feierabend geben wir uns dann gern unseren Genussmitteln und Ablenkungen hin, um den Frust des Alltags wirkungsvoll zu dämpfen.

Unsere Seelendepots füllen sich nicht mehr so schnell

Lieber rackern wir bis zum frühen Abend, legen uns Termine auf einen freien Nachmittag („Muss ja auch mal erledigt werden!“) und hören uns selbst gar nicht mehr zu.

Ich merke das am besten, wenn ich meinen Sohn nachmittags von der Kita abhole und wir keine Verabredung zum Spielen mit anderen Kindern haben, keine Termine abzuarbeiten und somit keinen Druck, irgendwann irgendwo zu sein. Dann lasse ich mein Handy zuhause liegen und gebe mich den 2 bis 3 Stunden , welche effektiv von einem normalen Tag mit Arbeit und Kita mit meinem Kleinen noch übrig bleiben, ganz hin. Mittlerweile entschleunigt mich nichts besser, als wieder mal das Gefühl zu haben, nicht ständig erreichbar sein zu MÜSSEN.

In unzufriedenen Gesichtern gibt es keinen Frieden

Den können wir nur selbst herbeiführen, indem wir immer mal wieder hinterfragen, was wir eigentlich gerade brauchen (könnten) und wie wir uns besser um unser Herz kümmern können. Das sagt nämlich bestimmt auch bei dir ganz oft:

Ich bin erschöpft

Und dann sollten wir einfach auch mal ineffektiv, ineffizient und inkonsequent sein … und uns selbst damit ZuFRIEDENnheit schenken.

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  • Antworten micha 17. Mai 2018 um 20:41

    Mag das.. ♡

    • Antworten Jane 30. Mai 2018 um 9:39

      Herzlichen Dank Micha.

  • Antworten Luisa 18. Mai 2018 um 10:40

    Liebe Jane, du triffst wie so oft genau meinen Nerv. Gerade in diesen schnelllebigen Zeiten, ist Entschleunigung so wichtig. Ich merke auch, wie die Zeit rast, wie schnell die Kinder wachsen. Erst vorgestern auf dem Spielplatz, konnte ich mit den Kindern so richtig frei sein, lachen, spielen, ohne Zeitdruck.
    Ich glaube wir müssen uns wieder mehr auf uns besinnen, mehr Zeit für schöne Dinge einplanen, dass man nicht so gestresst und verbiestert wird. Alles zu negativ sieht. Ich bin schon ein sehr positiv denkender Mensch und treffe täglich auf sehr viele Charaktere und auch Menschen, denen es nicht gut geht im Leben, die gebeutelt sind durch verschiedene Schicksalsschläge im Leben, und das macht mich meist schon nachdenklich, und daher besinne ich mich auf viele kleine positive Dinge im Leben.
    Liebe Grüße Luisa

    • Antworten Jane 31. Mai 2018 um 13:42

      Liebe Luisa, dass hast du wunderschön geschrieben und ich danke dir sehr für dein tolles, offenes Feedback. Es ist so wichtig, sich Zeit für Wichtiges im Leben zu nehmen und auch, sich dabei immer wieder zu reflektieren. Zeiten ändern sich eben und wesentlich dabei ist einfach, dass wir uns dabei nicht verlieren. Danke von Herzen und viele liebe Grüße, Jane.

  • Antworten Wenn du fliegen willst, mach dich leicht - The inner me 15. Juni 2018 um 20:35

    […] dabei birgt das so viel Unzufriedenheit. Sie entsteht aus der oftmals großen Spanne zwischen dem, was du persönlich brauchen könntest […]

  • ICH FREUE MICH ÜBER DEINEN KOMMENTAR, DEINE ANREGUNGEN, DEINE GEDANKEN

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