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Ericeira

Portugal – Olá ! Die Zweite

Ein Reisbericht #2 Portugal – Olá ! Die Zweite

Zurückgebeamt ins wunderschöne Portugal – Meer, Strand, Sonne, Palmen, Salz auf der Haut und …

OnShore Wind

Donnerstag, der Tag nach dem Barbeque beginnt gemäßigt, alle sind ein wenig verkatert und schlürfen gähnend über den Flur zur Kaffeemaschine. Start für den heutigen Tag ist erst 11:30 Uhr, nachdem wir uns selbstgedrehte Videos von Steve von der Surflesson am Mittwoch anschauen. Dies dient vor allem der Reflektion und Verbesserungsansätzen für jeden Einzelnen im Camp seitens eines erfahrenen Surflehrers.
Langsam kommen wir in die Gänge und fahren mehrere Strände an, doch leider gibt es heute eher onshore Wind, der es allen Surfbegeisterten eher schwierig macht, Spaß an den Wellen zu haben. Wir entscheiden uns alle gemeinsam zur naheliegenden Surfweltmeisterschaft zum Zuschauen zu fahren und dafür am nächsten Tag zwei Surf-Sessions zu starten.

Wind in meinem Haar

Der glitzernde Sand unter meinen Füßen, der Wind im feuchten Haar und die wärmende Sonne auf der Haut machen diesen Tag zu einem auch ohne Surfing erfüllenden Urlaubstag.
Mit Obstsmoothie sitzen wir im Sand und schauen den sich brechenden Wellen beim Herankrakeln an den Strand zu.
Der Abend wird mit einem gemütlichen selbstgekochten Essen bei Katja und Mandy im Appartement verbracht und es wird gedetoxt (heut mal ohne Bier und Wein, der Vorabend hatte es in sich…).
Halb elf am Abend lassen wir unsere schöne, kleine, perfekte Welt in Ericeira schlafen.

Friyay : Ab aufs Brett!

Der Freitag startet gegen 09 Uhr im Van sitzend. Musik an und get the Party started! Wir haben selbst mit Schlafsand in den Augenwinkeln Richtig Bock auf den Atlantik mit seinen empfangenden Armen.
Heute sind die Bedingungen gut und wir fahren wieder nach Peniche, um die grünen Wellen zu reiten. The same procedure … wir üben Fußstellung, Drehung Hüfte, Front-side, Backside-Turn).
Insgesamt wird es ein erfolgreicher Tag, aber eher mit vielen „white-water-waves“ , jedoch mit maximaler Kondition.
Der Sog ist heute stark und man spürt die unheimliche Kraft des Wassers. Dennoch schaffe ich es, zwei Wellen selbstständig zu erpaddeln – ein großer Erfolg für mich als Anfänger.
Giorgio lobt mich und ich bin zufrieden. Leider laufe ich in irgendetwas Stacheliges hinein und mein Zeh schwillt an und tut weh. Ich beende daher meine Surfsession mit etwas verkniffenem Gesicht.

After Surf : relax

Am Abend essen wir unsere Reste aus dem Kühlschrank, die wir zusammen in der Gemeinschaftsküche zubereiten. Eve besorgt noch eine herrliche Schokoladentorte mit flüssigem Karamell, da wir heute Nacht in Nadines
37. Geburtstag reinfeiern. Ganz gemütlich machen wir uns schön zurecht, um halb 11 in der Puro Malte Bar den ersten Moscow Mule der Nacht zu genießen. Um 0 Uhr lassen wir den DJ einen Happy Birthday – Song spielen und tragen unsere Torte im Karton zu Nadine, die draußen mit den anderen vom Camp sitzt und nichts ahnt. Alle singen für sie und sie ist zu Tränen gerührt. Wie schön! Gegen 01 Uhr laufen wir glücklich und müde zum Camp, trinken noch einen Absacker – Sagres mit Sternen über uns auf der Terrasse und lassen den Tag Revue passieren.

Ericeira, du Schöne

Das Wochenende wollen wir ohne Surfen verbringen und unsere Umgebung erkunden. Am Samstag, entscheiden wir uns dafür, Ericeira zu entdecken. Eve kennt den Ort schon sehr gut und zeigt uns schöne Spots.
Wir laufen an den Strand und begehen den langen, ins Meer hineinragenden Steg aus riesigen Steinen. Dort verweilt jeder für sich und ich schenke dem Meer noch eine extra Portion Salz zum in sich aufnehmen…
Das Lebensgefühl, als wir durch die kleinen Gassen von Ericeira laufen, packt mich. Die Leute wirken entspannt, sehr freundlich und durchaus zufrieden. Alte Männer sitzen gemütlich auf Parkbänken, die Vögel picken vor ihnen Krümel auf und Kinder wuseln überall dazwischen herum. Wir shoppen ein paar Klamotten und auch ein wenig Nippes für die Daheimgebliebenen. Dann laufen wir am Meer entlang zum Quicksilver Shop, welcher uns mit herrlicher Außenterrasse einlädt, die Spätnachmittagssonne bei einem Cappucchino zu genießen.
Am Abend haben wir im Restaurant Prim neben unserer „Stammbar“ Puro Malte einen Tisch reserviert, um auf Nadine anzustoßen. Wir essen fangfrischen Fisch, der uns zuvor roh auf dem Silbertablett präsentiert wird. Der Restaurantbesitzer schäkert mit uns, wir lachen viel und trinken den ersten Portwein und zum Digestif einen in Portugal sehr beliebten Kirschlikör: Ginja.
Irgendwie sind wir heute aber zu platt und brauchen eher Ruhe als Party, sodass wir uns für einen Tee auf der Terrasse entscheiden und 23 Uhr im Bett liegen.
Schlafenszeit im Paradies.

Großstadtgefühle

Sonntag erwachen wir ganz gemütlich, um dann mit dem Bus nach Lissabon zu fahren. Nach einer Stunde erreichen wir die Stadt und ich bin erst einmal wieder geplättet von den vielen Touristen, großen Gebäuden und der Großstadt-Atmosphäre. Wir laufen zum Arco da Rua Augusta (auch Arco do Triunfo) und machen es uns am Praça do Comércio mit einem Cappucchino und 25 Grad in der Sonne bequem und verweilen, Katja, Mandy und Mika stoßen noch dazu.
Danach machen wir uns zum Aussichtspunkt Senhora do Monte und genießen einen tollen Blick über die Stadt bis zum Meer.
Am meisten fasziniert mich die Architektur an der Stadt. Überall farbige Mosaikkacheln an den Fassaden und enge Gassen, die zum darin verlieren einladen. Dennoch entscheiden wir nach einer Portion Sushi, dass wir zurück in unser kleines Paradies wollen und treten 18 Uhr unsere Heimreise an. Angekommen in Ericeira erleben wir am Strand den einzigsten Sonnenuntergang der Woche bei tosendem Wellengang.
Wir schauen dem Farbenspiel am Himmel zu und träumen.

Last but not least

Der Montag steht in seinen motivierenden Startlöchern – um 06:30 Uhr (!!!) klingelt unser Wecker.
Steve, unser Gute-Laune-Garant, empfängt uns lachend am Van und wir starten mit fröhlicher Musik in den Sonnenaufgang eines perfekten Tages hinein.

Lebensgefühl PUR

Das war es, was ich am meisten vermisst hatte in meinem Daily Life: diese Aufregung, die Neugier, das Lebensgefühl. Und hier hatte ich es in so kleinen Momenten, in denen ich mich einfach lebendig fühlte.
Ich blinzele einfach der Sonnen entgegen, spüre, wie der Neoprenanzug auf meiner Haut klebt und der Ozean nach mir ruft.
Wunderschön und notwendig, um diese Aufmerksamkeit für diese kleinen Augenblicke nicht zu verlieren.
Nach 3 Stunden im und am Wasser fahren wir gegen 13 Uhr zum Camp zurück und wollen einfach nur relaxen. Auf der Terrasse entspannen wir, essen was und quatschen. Am Abend kochen wir das letzte Mal in der Gemeinschaftsküche „Alli und Olli“ (Nadines herrliche Bezeichnung für Pasta Alio e oglio) mit Salat und tragen uns danach in das Gästebuch des Hauses ein:

Check: Die glücklichsten Momente unseres Lebens

Wir beschließen den Abend noch einmal auszugehen, leider hat aber unsere Stammbar geschlossen und so nehmen wir einen Cocktail to Go und setzen uns ein letztes Mal ans Meer.
Wehmütig sauge ich alles auf – jede Prise Salz in der Luft, jede Wellen, die an Ufer schlägt.

Machs gut, du kleines Paradies.
Ich komme wieder!

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